Bei mikroskopischen Aufnahmen, Strukturen und Darstellungen
aus Belegen naturwissenschaftlicher For­schung, hier medizinischen
Untersuchungen, werfen sich folgende Fragen wie von selbst auf:

In welchem Ver­hältnis stehen die Ausformungen der Natur zur Kunst?
Was macht die Kunst im Ver­hältnis zur Natur zur Kunst?
Ist Natur Kunst?

„Die Kunst west im Kunstwerk“, sagt Heideg­ger. Das Werkwerden
des Werkes sei eine Weise des Werdens und Geschehens der­ Wahrheit.
Fichte versteht Natur als Res­source der materiellen Produktion
und Re­produktion des Menschen. Es gebe „keine Natur an sich“.

Zum einen ist der semiotische Status eines Turner per se ein werkhafter.
Der bio­graphische, also auch soziologische Kontext beweist uns sein
Kunstsein. Auf die gleiche Weise stellt der soziologische Kontext
die wissenschaftliche Authentizität eines Bildes der Natur auf.
Zwischen Natur und Kunst steht das Bild und den Kunstgehalt
determiniert die Soziologie der Produzenten.

Theo Hofsäss, Natur und Kunst – vom wissenschaftlichen Bild zum Kunstwerk,
Jung Verlag Freiburg 1997, ISBN: 3-921231-53-1.

Ausstellung 2014 in Freiburg: Vom wissenschaftlichen Bild zum Kunstwerk, Laudatio